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21.03.2021

Corona - soll ich mich impfen?

Ich versuche heute mal rational abzuwägen, ob ich mich impfen lassen soll. Hier gibt es zwei Aspekte zu berücksichtigen:
  1. Selbschutz
  2. Fremdschutz

Selbtschutz

Beim Selbstschutz gibt es zwei Aspekte zu betrachten:
  1. Vermeidung einer Erkältung / Grippe
  2. Vermeidung des Todes

Impfabwägung gegen milder Verlauf

  • Eine Herdenimmunität tritt bei spätestens 70% ein [Quelle]
  • Derzeit haben sich bereits 19 Millionen = 23% infiziert (Corona Tote / Letalität: 75k / 0,4% = 19 Millionen. Diese Zahl weicht von der gemessenen Anzahl der Infizierten ab, da hier die Dunkelziffer berücksichtigt wird) [Quelle-Streeck] [Quelle-Drosten]
  • Alle 60-jährigen sind vor mir mit der Impfung dran. Das sind 30% der Bevölkerung. [Schnittmengen Hinweis]
  • Folglich liegt die Wahrscheinlichkeit dass ich mich infiziere bei höchstens 17% (70% - 23% - 30% = 17%)
  • 85% der Infizierten sind mit Corona symptomlos gesund [Quelle1] [Quelle2]

Daraus folgt:
  • Die Wahrscheinlichkeit einer leichten und milden Erkrankung ohne Impfung liegt bei höchstens: 17% Infektionswahrscheinlichkeit * 15% Symptomwahrscheinlichkeit = 2,6%.
  • Die Impfung mit Astrazeneca hat 0,8% leichte Nebenwirkungen ("Fieber", "Schüttelfrost", usw.) [Quelle1] [Quelle2]
  • Mit einer Impfung habe ich 2,6% - 0,8% = 1,8% eine Erkältung weniger. Das entspricht einer Erkältung alle 55 Jahre.

Wegen einer Erkältung alle 55 Jahre gehe ich nicht zum Arzt. Bei den letzten ~10 Erkältungen war ich ja auch nicht beim Arzt ("7 Tage vs eine Woche")



Impfabwägung gegen Tod

Um den Nutzen der Impfung gegen Tod abzuschätzen muss ich das invidiuelle Todesrisiko durch Corona und die Impfung abwägen. Die Todeswahrscheinlichkeit bei der Impfung mit AstraZeneca nehme ich als 0 an. Auch potentielle Nebenwirkungen nehme ich mit 0 an. Wenn ich also nun mein individuelles Todesrisiko "mit" Corona erfasse, aber die Kosten der Impfung auf 0 annehme, dann habe ich eine Best-Case Abschätzung des Nutzens der Impfung gegen einen Tod "durch" Corona gemacht. Wenn die Best-Case Abschätzung ein schlechtes Ergebnis liefert, ist die Impfung also abzulehnen.
  • Die Anzahl der Todesfälle bei Männern lag im Alter von 20-39 bei 2 pro 1 Million Einwohner im Mai 2020 [Quelle]
  • Bis dahin wurden 8257 Tote "mit Corona" gezählt. Dies entspricht 8257 / 0,37% = 2 Millionen Infizierte [Quelle]
  • Männer im Alter von 20-39 machen 13% der Bevölkerung aus. Man kann also mit etwa 2 Millionen * 13% = 260k Infizierten rechnen.
  • Von den 260.000 Infizierten sind 20 gestorben. Das entspricht einer Letalität von 0,008% [Quelle]
  • (Zum Vergleich: Die Letalität bei 80+ Jährigen liegt bei 5%; also Faktor 600 höher) [Quelle]
  • Die Wahrscheinlichkeit eines Todes mit/durch/an Corona liegt bei mir bei also bei: 17% Infektionswahrscheinlichkeit * 0,008% = 0,0014%. D.h. alle 70.000 Jahre sterbe ich mit/durch/an Corona.

Eine rechnerische Lebenserwartung von 70.000 Jahren entspricht einer verringerten Lebenserwartung von weniger als einem Tag. Bei solchen Größenordnungen lohnt es sich nicht mal darüber nachzudenken. 


Impfen zum Schutz Anderer


Bleibt also nur noch der soziale Aspekt: Fremdschutz. Also der Zweck mit meiner Impfung andere Menschen vor dem Tod zu bewahren.
Wenn ich unbedingt Menschen retten möchte, dann habe ich schon lange vor Corona umfassende Möglichkeiten - sei es durch Taten oder Spenden. Wo reiht sich hier die Corona Impfung ein?

  • Wenn ich mich infiziere, dann infiziere ich im Schnitt etwa 1,2 Personen (Durchschnittlicher R Faktor). [Quelle]
  • Die allgemeine Letalität liegt bei 0,36% [Quelle-Streeck] [Quelle-Drosten]. Angenommen man wäre symptomlos uneingeschränkt ansteckend, dann könnte ich im besten Fall durch meine Impfung so viele Personen das Leben retten:  17% Infektionswahrscheinlchkeit * 1,2 Personen * 0,37% Letalität = 0,0008 Menschenleben
  • 0,0008 Menschenleben entspricht einer pro 1250 Impfungen.
  • Der Gesamtaufwand für die Impfung beträgt mindestens 2 Stunden. 1250 Impfungen * 2 Stunden = 2500 Stunden. 2500 Stunden bei 10€ Mindestlohn = 25.000 Euro = 30.000$.
  • Mit 40 cent kann ich ein hungerndes Kind pro Tag ernähen. Das sind 150$ im Jahr, bzw 2300$ in 16 Jahren ("Kind"). 
  • Wenn ich also für den Mindestlohn arbeiten würde und das Geld spende anstatt mich zu impfen, dann kann ich 30/2,3 = 13 mal mehr Menschenleben retten, als mit einer Impfung. Mit dem Stundenlohn eines Ingenieurs liegt der Faktor bei 60.

Worst Case

Obige Abschätzungen betrachten den Best-Case für eine Impfung. Tatsächlich fällt eine Entscheidung gegen eine Impfung (in meinem individuellen Fall) noch viel schlechter aus, wenn man die schwer quantifizierbaren Parameter berücksichtigt:

90% der Toten waren 70+; 50% 80+; Wie viele dieser Menschen sind an ihrem natürlichen Lebensende tatsächlich an Corona, und nicht mit Corona gestorben?
Knapp die Hälfte aller Toten "mit Corona" sterben im Altenheim [Quelle]. Die durchschnittliche Verweildauer in Altenheimen liegt bei 1-2 Jahren. Im Schnitt bleibt also eine zufällig gewählte Person im Altenheim noch 0,5 bis 1 Jahr im Altenheim.
  • An oder mit Corona?
    Alle Menschen, die sich am natürlichen Ende ihres Lebens befinden, sterben an irgendeiner Krankheit. Dies ist kein plötzliches Ereignis, sondern die verschiedenen Organe verlieren schrittweise ihre Funktion. Dies betrifft insbesondere auch das Immunsystem. Jede Kleinigkeit kann "der letzte Tropfen" sein. Häufig sind dies Viren wie z.B. das Influenza (Grippe) Virus, oder bakterielle Infektionen, oder eine Kombination daraus. Angenommen ALLE Menschen eines Pflegeheims infizieren sich innerhalb von zwei Jahren, dann sind in 2 Jahren "durchschnittlich alle" Menschen gestorben, und hatten dabei Corona. Sie wären aber auch ohne Corona gestorben - werden aber ausgewiesen als "Tote im Zusammenhang mit Corona". Es ist also klar: Es gibt Menschen die befinden sich gerade im Sterben, und bekommen zusätzlich auch noch Corona. Diese sind "mit" Corona gestorben, aber nicht "durch" Corona. Es gibt keine belastbaren Zahlen dazu, aber die Abschätzung, dass dieser Wert mindestens 10%, oder bis zu 90% betragen kann, ist nicht völlig abwegig.
  • Restliche Lebenserwartung?
    Selbst für den Best-Case, dass die Menschen "mit Corona" unabhängig von der bisherigen Verweildauer sterben, so hat Corona im Schnitt im schlimmsten Fall 1 Lebensjahr verkürzt. Die vielen alten Menschen, die zu Hause gepflegt werden, haben wohl kaum ein anderes Profil.
    Es ist für mich persönlich schon ein großer Unterschied, ob ich(!) ein Risiko eingehe, ob ich(!) bei einer Impfung mit einer Restlebenserwartung von 50 Jahren sterbe, oder ich(!) an Corona mit einer Restlebenserwartung von höchstens einem Jahr. Das muss aber jeder für sich selbst beantworten.
  • Keine Grippe 2020
    Die Grippe ist im Jahr 2020 ausgefallen [Quelle]. Jedes Jahr sterben viele Menschen an/durch/mit der Grippe. Da dies gewöhnlich ist, hat man dies nicht aktiv erfasst. Alte Menschen die mit Grippesymptomen sterben, werden nicht als solche statistisch erfasst. Hier macht man also das Gegenteil wie bei der Corona Messung: Wenn jemand stirbt und hat eine Grippe, dann gilt er nicht als Grippe Toter. Es erscheint ja auch schlüssig, dass ein Mensch mit 3-4 schweren Leiden nicht hauptursächlich an der Grippe stirbt, sondern er ist gestorben, weil das Immunsystem so stark geschwächt war, dass eine Grippe noch hinzu kam. Es stellt sich also die Frage: Wie viele der alten Menschen, die "mit Corona" gestorben sind, wären stattdessen "mit Grippe" gestorben? Da der Mensch keine Katze ist, kann er nur ein mal sterben.
    Spannend bei dieser Thematik ist übrigens, dass der Lockdown, der Corona offensichtlich nicht aufhalten konnte, angeblich gegen die Grippe geholfen haben soll. 
  • Keine Corona Übersterblichkeit in Deutschland
    Die Unter- bzw. Übersterblichkeit gegenüber der Erwartung schwankte in den letzten 10 Jahren von -2,8% bis +1,7% [Quelle]. Verantwortlich dafür sind hauptsächlich die Grippe Saisonen und heiße Sommer wie im Jahr 2020. Die gemessene Übersterblichkeit gegenüber der Erwartung beläuft sich im Jahr 2020 auf etwa 1,1%, und liegt somit in der üblichen Abweichung der letzten 10 Jahre. Es gibt also in Deutschland keine besondere Corona-spezifische Übersterblichkeit im Jahr 2020, die über die Gefahr einer Grippe hinaus geht. 
  • Nebenwirkungen der Impfung
    Ich gehe bei meiner Abschätzung von einer Nebenwirkungsfreiheit der Impfung aus. Tatsächlich gibt es jedoch eben schon Nebenwirkungen, die man bei der "sehr sorgfältig geprüften" Impfung hat: 3 Tote bei ~1 Million Impfungen [Quelle]. Da "wir" (Bill Gates) ja die gesamte Menschheit impfen wollen, reden wir hier von 24.000 zusätzlichen Toten. Allerdings kennt man ja nun das Problem und man kann es auch behandeln, so dass kein Tod eintritt. Klar ist aber: Wenn man noch nicht mal direkte Folgen der Impfung in diesem Ausmaß ausschließen kann, dann kann man dies über Langzeitfolgen noch viel weniger. Und das ist im doppelten Sinne schlimm: zum einen kann man Langzeitfolgen nicht so leicht behandeln, und zum anderen kann die Häufigkeit solcher Vorkommnisse um Größenordnungen höher sein. So gab es in Schweden bei 6 Millionen "geprüften" Impfungen gegen die Vogelgrippe 700 Fälle von lebenszerstörender Narkolepsie [Quelle]. Wenn "wir" bzw. Bill Gates wie geplant die gesamte Menschheit durchimpft, dann reden wir von Weltweit 1 Million zusätzlicher Pflegefälle junger Menschen. Dabei sollte man nicht annehmen, dass der Fall der Vogelgrippe nicht der schlimmst-mögliche Fall ist, denn schließlich wurde der Impfstoff genauer geprüft als die Corona Impfstoffe. Aus den 1 Millionen können im schlimmsten Fall schnell mal 10 Millionen, oder mehr werden. Aber so muss es ja nicht kommen. Das Risiko sollte man aber doch berücksichtigen.
  • Wirkungsloser Lockdown
    Der Lockdown konnte nicht verhindern, dass sich bis heute ~25% der Menschen infiziert haben. Betrachtet man die noch viel härteren Lockdowns unserer Nachbarländer, die 50% - 100% mehr Infizierte haben, und die Schweden die ohne Lockdown und ohne Maske weniger Infizierte hatten, so schwindet der Erfolg der Lockdowns nahezu gegen 0. Man darf jetzt aber nicht irrtümlicherweise annehmen, dass diese Länder nun keine Toten mehr mit Corona beklagen werden, denn Corona ist gekommen um zu bleiben: es wird immer wieder neue Mutationen geben, an denen die Menschen sterben werden. Wie bei der Grippe. Jedes Jahr. Die gefährdeten Gruppen werden sich, wie bei der Grippe, jedes Jahr impfen müssen - mit wechselhaften Erfolg, wie bei der Grippe, da man die Mutationen ja nicht 100% vorhersehen kann.
    Diese Einschätzung deckt sich auch mit der aktuellen Studienlage zum Lockdown: [Quelle]
    Ebenso gibt es in Schweden ohne Lockdown keine signifikante Übersterblichkeit: [Quelle]

Man muss kein Virologe sein, um hier ein "Evidenzfiasko des Jahrhunderts" zu erkennen [Prof. Ioannidis, Standford, 17. März 2020]


Selbst bei einer Best-Case Abschätzung pro Impfung für den Selbst- und Fremdschutz ergibt eine Impfung keinen rationalen Grund. Der Break Even point ist mindestens eine Größenordnung (Faktor 10) entfernt. Die Rechnung muss also fundamentale Fehler enthalten, so dass eine Entscheidung für eine Impfung für mich überhaupt in Erwägung gezogen werden müsste. 
Und selbst für den Fall, dass diese Rechnung um Faktor 10 daneben liegt, so befinden wir uns immer noch im Rahmen einer Best-Case Abschätzung. Z.B. nehme ich ja an, dass ich die aller erste Person bin, die geimpft wird, nachdem die letzte 60+ jährige Person geimpft worden ist. Würde ich mich nach Impfreihenfolge impfen, so verändern sich die Vorteile sogar ins Negative, da die Herdenimmunität bereits erreicht ist.

Da Corona für 80+ Jährige um Faktor 600 gefährlicher ist, fällt eine Impfentscheidung ebenfalls leicht: Die Nebenwirkungen von AstraZeneca sind harmlos gegenüber das Risiko an/durch/mit Corona zu sterben. Aber das muss natürlich immer individuell abgewogen werden.

tl;dr;
Risikogruppen impfen.
Sonst nicht.